Mittwoch, 17. Juli 2013

Der heilige Rasen von Hannes

Den "heiligen Rasen von Wimbledon" kennt eigentlich jede(r). Oder hat zumindest schon einmal davon gehört, selbst wenn er oder sie sich überhaupt nicht für Tennis interessiert. Der "heilige Rasen von Wimbledon" ist nun mal auch hierzulande weltberühmt - spätestens seit Bum-Bum-Bobbeles und Gräfin Stefanies seligen Tennis-Zeiten.
Und dann gibt es da noch den heiligen Rasen von Hannes. Der ist aber nicht ganz so berühmt wie der im englischen "Tennis-Mekka". Den kennt nämlich kaum jemand - außer den Nachbarn, Verwandten und Bekannten von Hannes. Ein weiterer großer aber feiner Unterschied zwischen dem Wimbledon-Rasen und dem von Hannes ist: Der von Hannes ist besser gepflegt - bedeutend besser!

Eine kurze Zwischenbemerkung noch: Wenn es in "Beobachtungsreportagen" um bestimmte Einzelpersonen geht, werden die betreffenden Namen stets geändert.
Dies geschieht ausschließlich aus Gründen, die der weiteren Aufrechterhaltung der körperlichen Unversehrtheit des Beobachters sowie Verfassers dienen!

Nun aber weiter im Text: Hannes war mein Nachbar und dazu auch noch um 3 Ecken herum mit mir verwandt. Irgendwann Anfang der 1970-er-Jahre hat Hannes, der zuvor mit Gattin und Sohnemann zur Miete gewohnt hat, schräg gegenüber von meinem damaligen Domizil ein Haus mit Grundstück gebaut. Dieses hat er dann nach Fertigstellung samt Frau, Sohn, Vater und Mutter bezogen. Und ab da wurde es für den neutralen Beobachter in unserer Straße höchst interessant.
Jeden Vormittag hat nun Hannes´ Vater eine ausführliche Grundstücksbegehung durchgeführt. Dabei wurde akribisch aufgelistet, welche haus- und grundstückseigentümerischen Tätigkeiten Hannes am Nachmittag zu erledigen hatte. Wenn Hannes dann um 15 Uhr von der Arbeit kam, wurde er unmittelbar nach entsteigen seines Kraftfahrzeugs von der Arbeitsliste samt dranhängendem Vater noch vor der Haustür aufgelauert und Hannes erhielt eine kurze, aber deutliche Einführung in das sorgfältig ausgearbeitete Nachmittagsprogramm: "Der Strauch da hinten rechts muss an der linken hinteren Ecke oben rum noch mal nachgeschnitten werden!". Oder: "Die untere Hauswand nach hinten raus muss unbedingt wieder abgewaschen werden!".
Punkt 15.05 Uhr stand Hannes "gestiefelt und gespornt" - sprich im dunkelblauen Drillich - auf der Matte und arbeitete besagte Liste ab. Sein Vater führte dabei stets gewissenhaft Aufsicht und gab dazu gute Ratschläge sowie den einen oder anderen nett formulierten Hinweis, wo Hannes nicht genau genug geschnippelt  - oder abgewaschen - hatte: "Hannes, Mensch! Mach´ gefälligst die Augen auf beim schneiden! Da rechts außen steht noch´n Zippel vor!". "Hee, Hannes, da... der eine kleine Fleck da...den haste aber noch nich´ richtig weggewischt!", usw.
Mir ist es übrigens bis heute ein absolutes Rätsel geblieben, wie es Hannes in diesen 5 Minuten zwischen 15 und 15.05 Uhr zwischen heimatlicher Ankunft und Arbeitseinsatz stets geschafft hat, sich umzuziehen und gleichzeitig sein warmes Mittagsmahl einzunehmen.

Eine Ausnahme, bei denen Hannes´ aufsichtführender Vater auch mal aktiver ins Geschehen eingriff, war das mittels eines in spülmitteldurchsetzten Wasser getränkten Wischlappens getätigte, sorgfältige einzelne abwaschen der zwischen Garagenauffahrt und Hauseingangsbereich zur Deko dienenden und von daher dort rumliegenden ca. 45 weißen Quarzsteine. 
Tja, und dann war da noch das Rasenmähen. Hannes drehte hierbei unter gewohnt sorgsamer väterlicher Anleitung mit einem "Benziner" seine Rasenrunden, bis die Rasenfläche ausreichend gestutzt war. Anschließend ging es direkt zum absoluten Highlight dieser Veranstaltung über: dem Rasenkanten und Grashalme schneiden und noch mal nachschneiden!
Hierzu pflegte sich Hannes Vater zwecks besserer Übersicht auf den Bauch zu legen, um Hannes sicher zu den einzelnen Halmen zu geleiten: "Hannes, da vorne...ja...`n Stück weiter links...links, links, links. Ja! Und jetzt rechts...rechts, rechts, rechts...ja, da! N´ Stück nach hinten...weiter, weiter, weiter...Halt, jetzt nach rechts...rechts...rechts...Halt, `n bissel nach links. Japp!". Auf diese Weise wurde vom auf allen Vieren dahinkriechenden Hannes jeder einzelne der geschätzt 1.275.683 Grashalme mit einer Nagelschere (!) mikrometergenau auf eine einheitliche Länge gebracht.
Zwischen den Mäheinsätzen wurde der Rasen übrigens und außerdem noch regelmäßig gründlich ab- und durchgeharkt.

Kurz nachdem sein Vater das Zeitliche gesegnet hatte begab sich Hannes in den vorgezogenen Ruhestand. Wer aber nun dachte, Hannes würde es mit der Gartenpflege jetzt ein wenig ruhiger und gelassener angehen, hatte sich allerdings schwer getäuscht. Das väterliche Angedenken stets ehrfürchtig hochhaltend krauchte Hannes auch weiterhin unentwegt über den Rasen, peilte die einzelnen Halmlängen, schnippelte an ihnen sowie den Sträuchern zugehörigen Zweigen und Ästen herum und harkte ab und um. Auch bei sonstigen haus- und gartentechnischen Arbeiten legte er selbstredend dieselbe akribische Sorgfalt an den Tag.
Hannes verfügte außerdem über ein gewisses handwerkliches Geschick und so wurden viele Reparaturen, Nach-und Verbesserungen sowohl an und im Haus als auch Garten eigenhändig durchgeführt. Da hierbei mit der gleichen Akribie wie bei Rasen und Sträuchern vorgegangen wurde, konnte z.B. das tapezieren eines mittelgroßen Raumes gut und gerne schon mal 3 volle Tage zuzüglich Abende in Anspruch nehmen. Und selbstverständlich wurde das Hannes-Mobil genauso penibel gehegt und gepflegt wie alles andere auch. Da die hierzu eigentlich errichteten und dafür vorgesehenen Waschanlagen Hannes´ Meinung nach nicht gründlich genug säubern würden, hat er bis zuletzt sein Auto in der Garagenauffahrt selbst gewaschen; und das natürlich äußerst gründlich. Wohlmeinende Mitmenschen, die ihn höflich darauf hinwiesen, dass das evtl. teuer werden könne, beschied er knapp mit "Auf meinem Grundstück mache ich, was ich will; da hat mir keiner vorzuschreiben, ob ich da nun mein Auto wasche oder nicht!". Peng!
Das die Kfz-Innenreinigung ebenfalls besonders gewissenhaft erfolgte muss wohl nicht gesondert erwähnt werden.

So ein hannes´scher Ruhestands-Arbeitstag begann in der Regel um 7 Uh früh und endete - unter Berücksichtigung kurzer Pausen zwecks Einnahme von Mittag- und Abendessen - je nach Jahreszeit mit Einbruch der Dunkelheit. Im Sommer war somit erst gegen 22 Uhr Feierabend. Da Hannes ganzjährig eine 7-Tage-Woche hatte, bildeten somit auch Sonn- und Feiertage keine Ausnahme von dieser ehernen Regel. Auch schlechte äußere Witterungsbedingungen wie z.B. Dauerregen konnten Hannes in seinem Elan nicht bremsen. In solchen Fällen kleidete er sich in "Friesennerz" und Gummistiefel, um auch unter solch ungünstigen Umständen pflichtbewusst seinen Außendienst verrichten zu können. Kritischeren Geistern, die Hannes während dessen Rasen- und Strauchpflege mutigerweise mal die Frage stellten, ob er denn damit nicht ein wenig übertreibe, entgegnete Hannes knapp aber deutlich: "Jeder macht´s so, wie er´s für richtig hält!" - Diskussion damit beendet.
Richtig pampig konnte Hannes aber werden, wenn ihn jemand wegen seiner Pedanterie ein bisschen foppen wollte. So sah ihm beispielsweise mal ein Nachbar bei so einer Nagelscheren-Grashalmlängenangleicherei eine Weile zu, wobei sich dieser von mir eigenohrig gehörte Dialog entspann: "Du, Hannes, haste mal´n Blatt Schmirgelpapier für mich?" "Jaha. Wozu brauchst´n das?" "Och, ich wollte nur Deine Grashalme noch´n bisschen abschmirgeln!".
Dieses waren dann so die Momente, in denen Hannes not amused war und auch recht ungehalten werden konnte. Nicht selten entlockten ihm derartige unqualifizierte Kommentare dann verbale Entgleisungen wie "Du Arschloch! Kümmer´ Dich gefälligst um Deinen eigenen Kram!" (Stichwort: "Rumpuper").

Wer nun denkt, diese Grashalmgeschichte sei nicht mehr zu überbieten, der hat Hannes nicht gekannt! Irgendwie schaffte er es immer, noch eins drauf zu setzen. An einem Tag im Herbst blickte ich z.B. zufällig vom Fenster rüber zum Hannes´schen Grundstück und sah dabei mit einiger Verwunderung, wie Hannes da mit nach oben ausgestreckten Armen wie mit einem im Rücken steckenden Schlüssel aufgezogen hin und her hopste. Erst nach mehrmaligem genaueren Hinsehen konnte ich den Grund dafür analysieren: Hannes fing die durch die Luft segelnden Laubblätter auf, damit sie nicht auf seinem Rasen landeten!
Noch ein "abschreckendes" Beispiel: An einem Nachmittag im Frühjahr ertönte von Hannes Grundstück her ein seltsames Brummgeräusch. Nach Einnahme des Fensterplatzes bot sich dem Hannes-Beobachter folgendes Bild: Hannes, der bis an die Zähne mit einem Hausstaubsauger bewaffnet die Überreste des daneben gefallenen Wintervogelfutters rund um das Vogelhäuschen vom Rasen saugte!
Wer das alles nicht mit eigenen Augen gesehen hat, der oder die glaubt es sowieso nicht. So hat Hannes an langweiligen Nachmittagen jedenfalls immer wieder für Unterhaltung gesorgt. Wenn man an öden Nachmittagen nicht wusste, was man machen sollte - einfach mal aus´m Fenster schauen, was Hannes gerade so treibt. Da wurde einem eigentlich immer irgendwas geboten. Und vor neuen Überraschungen Hausmarke Hannes war man auch niemals wirklich sicher!

Nervig für einen selbst konnte es allerdings werden, wenn Hannes um nachbarliche Mithilfe ersuchte. Er erwartete in diesen Fällen nämlich von anderen dieselbe "Akkuratesse" bei der Arbeit wie von sich selbst. Bei entsprechendem Fehlverhalten wurde das dem willigen Helfer dann auch gnadenlos um die Ohren gehauen.
Nicht selten hat Hannes vor bestimmten Arbeiten exakte Zeichnungen hinsichtlich der jeweiligen Vorgehensweise angefertigt. Als z.B. die oben im Haus befindliche Wohnung von Hannes´ Mutter nach deren Ableben leergeräumt wurde, um daraus eine Ferienwohnung zu machen, und dabei eine Eckcouch durch die Tür geschleppt werden musste, hat Hannes auch hierfür zuvor eine genaue Skizze gefertigt. Auf dieser war genauestens aufgemalt und berechnet, wie das eckige Ding ohne möglicherweise kleinere Beschädigungen am Türrahmen zu hinterlassen, durch die Tür zu kriegen war. Auch für das aufstellen von robust-hölzernen Sitzbänken samt Tisch auf der Terrasse hinterm Haus wurde eine Planskizze erstellt, weil diese Gerätschaften am Boden schließlich millimeter- und auch sonst haargenau an die Ritzen der Steinplatten an- und miteinander abschließen mussten.

Wer nun meint, das Hannes es im Winter zwangsweise ruhiger angehen ließ - tja, auch der oder die liegt mit dieser Einschätzung aber sowas von komplett daneben! Statt auf Rasen und Sträucher stürzte er sich jetzt mit Begeisterung auf den Schnee! Von Gehweg, Garagenauffahrt sowie Hauseingangsbereich wurde der gefallene Schnee mittels eines Schneeschiebers sorgfältigst geräumt, an einen zentralen Punkt geschoben oder geworfen, bis sich nach und nach ein gewaltiger Haufen aufgetürmt hatte. Dieser Haufen wurde von Hannes dann mithilfe einer sog. "Schneehexe" 70m weiter zum Waldrand befördert und dort einen kleinen Hang hinunter gekippt. Nach längeren oder starken Wintern hatte sich dort meist so viel von Hannes´ gesammelten Schneewerken aufgetürmt, dass Restbestände davon nicht selten noch Mitte Mai aus dem jetzt auch hier rundherum satten Grün auffällig-unauffällig vorragten.
Mit der letzten Schneehexenfuhre war Hannes´ Werk aber noch lange nicht vollendet. Mit dem Schneeschieber wurde nun die "Schneewange" entlang des Grundstücks geplättet und sorgsamst glatt gestrichen. Der obere "Wangen-Abschluss" wurde anschließend am vorderen Rand zu einer Art Tischkante "modelliert", wobei auch hier selbstverständlich auf kerzengeraden Verlauf und korrekte "Eckigkeit" dieser Kante geachtet wurde. Selbst wenn es vor Hannes´ Schneeräumeinsatz mit schneien aufgehört hatte - dieses Prozedere dauerte immer mehrere Stunden. Meist setzte dann irgendwann erneut Schneefall ein, aber Hannes fing in so einem Fall unverdrossen wieder vollkommen von vorne an. Bei länger anhaltenden Schneefällen war er dann konsequenterweise nonstop in Aktion. An winterlichen Spitzentagen fing er bereits um 5 Uhr früh an und zog das dann mit kurzen Unterbrechungen für Frühstück, Mittag- und Abendessen bis spätabends 23 Uhr unermüdlich so durch! Der interessierte Beobachter brauchte also auch im Winter nicht auf die - frei nach dem Titel einer früheren Fernseh-Kriminalserie mit Beppo Brem - seltsamen Methoden des Hannes zu verzichten.

Es scheint so, dass Menschen, die zu viel Zeit mit Hannes verbracht hatten, von dessen Marotten infiziert wurden. Marianne jedenfalls, die Frau von Hannes, wurde im Laufe der Jahre ebenfalls immer "komischer". Auch sie war ab einem gewissen Zeitpunkt so weit, dass sie tagtäglich von morgens bis abends im innerhäuslichen Bereich ununterbrochen am machen und tun war. Wenn man aus irgendwelchen Gründen mal das Hannes-Haus - mit vor der Haustür ausgezogenen Schuhen natürlich - betreten musste, war Marianne vom Dachboden bis zum Keller und wieder zurück pausenlos (Ausnahme: die Einnahme der jeweiligen Mahlzeiten) mit hausfraulichen Tätigkeiten befasst. Und auch für sie galt hierbei logischerweise die 7-Tage-Woche. Und Marianne war auf die Minute genau so lange im Haus am wirbeln wie Hannes draußen.
Dem neutralen Beobachter erschienen einige dieser Tätigkeiten manchmal allerdings schon etwas mehr als übertrieben. So kam es z.B. vor, dass der Schreiber dieses Berichts einmal aus nicht mehr erinnerlichen Gründen die dortige Küche betrat. Dort sah es freilich erwartungsgemäß aus wie "geleckt", nur auf dem Küchentisch stand verloren ein einsamer Kaffeebecher herum. Marianne ließ prompt eine Entschuldigung zu dieser ungeheuerlichen Schweinerei vom Stapel: "Du musst bitte entschuldigen, dass es hier so unordentlich aussieht, aber ich hab´ mir gerade eine Tasse Kaffee gemacht!". Sprach´s, nahm den Kaffeepott vom Tisch, stellte ihn auf der Anrichte ab und wischte die vorherige "Becherstellfläche" mit einem feuchten Tuch ab. Nahm den Becher, stellte ihn wieder an die alte Stelle auf den Tisch und wischte nun den betreffenden Bereich auf der Anrichte feucht ab. Auch hier gilt wie schon bei Hannes: Wer es nicht mit eigenen Augen usw...

Mitleidige Nachbarinnen haben hin und wieder versucht, Mariannes Widerstandsgeist zu wecken. "Mensch, Marianne, mach´ doch nicht immer diesen Quatsch mit! Wenn der Hannes von früh bis spät draußen rumfummeln will, dann lass ihn das machen. Aber sei Du nicht so blöd und gönn´ Dir auch mal was Gutes. Mach´ Dir zwischendurch doch einfach mal `nen schönen Tag, fahr  mal irgendwo hin zum rumbummeln oder mach sonstwas!". Mariannes Standardantwort darauf: "NeeNee, wenn Hannes arbeitet, dann muss ich auch arbeiten. Ich hab´ sonst keine Ruhe!". "Dann hau´ Dich wenigstens nachmittags mal für ´ne Stunde aufs Sofa und leg´ die Füße hoch..." "Nee, wenn ich weiß, dass Hannes draußen arbeitet und ich dann auf der Couch liege...also nee, dabei hätte ich ein ganz schlechtes Gewissen!".
Wenn Marianne im Sommer abends um 21 Uhr die Fenster putzte, so eine besorgte Nachbarin dabei am Hannes-Haus vorbeiging und zu ihr sagte: "Mensch, Marianne, es is´ abends um Neune! Mach´ endlich mal Schluss für heute, die Fenster laufen Dir bis morgen früh schon nicht weg!", dann hieß es von Mariannes Seite her stets "Och nööö, solange Hannes arbeitet, solange muss ich einfach auch arbeiten. Ich hab´ sonst keine Ruhe!". Gern verwies Marianne auch darauf, dass für sie der Tag mit 24 eigentlich viel zu wenige Stunden hätte: "Ich weiß gar nicht, wie ich in dieser Zeit meine tägliche Arbeit schaffen soll...".
Zu den in diesem Nachbarschaftsreport beschriebenen Zu- und Umständen mag sich jeder so seine eigenen Gedanken machen - ich jedenfalls hab´ mir über Hannes und Marianne die meinigen schon lange gemacht. Auf alle Fälle scheint dieser "Virus" auf Menschen, die auf längere Sicht gesehen und dabei eindeutig zu nah an Hannes dran waren, durchaus übertragbar gewesen zu sein.

Die viele tägliche Bewegung an der frischen Luft als auch die Umstände, dass Hannes in seiner knapp bemessenen Freizeit a) gern mal durch den Wald lief oder in die Pedale trat sowie im Winter dem Skilang-, Abfahrts- und Torlauf frönte und (b) in seinem ganzen Leben nie auch nur eine einzige Zigarette geraucht hatte verhinderten jedoch nicht, dass Hannes vor ein paar Jahren an Parkinson erkrankte. Als ihn kurz hintereinander zwei Schlaganfälle trafen war´s das dann für ihn.
Ich selbst wohne seit fast 5 Jahren nicht mehr in der Straße, in der Hannes´ Haus und Grundstück stehen bzw. liegen. Somit kann ich auch nicht sagen, was aus Hannes´ Rasen inzwischen geworden ist. Vermutlich ist er mittlerweile entweder "nur" noch so gepflegt wie der in Wimbledon oder noch schlimmer. Ich weiß nur eines: Irgendwie vermisse ich die beiden schon ein wenig - den Hannes halt...und seinen ganz persönlichen heiligen Rasen!

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